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News-Ressort August 2006
 
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Abrechnung mit dem Mythos "Köln"

(01. August 2006)
Dolly Duster schrieb uns:

Hallo,
ich lebte 31 Jahre in Köln und konnte diese Stadt einfach nicht mehr ertragen. Von Offenheit, Weltstadt, Tolleranz ist doch keine Spur mehr da wie es in den 70gern 80gern noch war. Ich sollte es wissen, denn ich war täglich unterwegs. Ich sehe androgyn aus und auch durch meine Auftritte lief ich natürlich oft geschminkt rum. Täglich wurde ich nur noch von Türken angepöbelt, die natürlich von mir aufs Maul bekamen, weil ich nie feige war.

Hier in Berlin ist alles anders. Ich laufe fast immer als Marlene Dierich rum, weil ich nun mal etwa so aussehe. Die Leute hier sind wirklich offen und keinen schert es, wenn du mit blanken Arsch rumrennen würdest.


Auch dieses ewige Gelaber von dem auch so liberalen Köln und der Medienstadt. Ich habe in den NOB und MMC Studios in Köln Maske gemacht und in zahlreichen Fernsehsendungen mitgewirkt. Alles Provinz. In den Kneipen ist nix los, die Leute furchtbar öde. Bockmeier und wie sie alle heißen, sind schon lange weg.

Sorry, das mußte ich jetzt mal loswerden. Möchte nur sagen, daß wenn jemand in Köln auch den Hals voll hat, Berlin die erste Adresse ist. Ich begrüne mit Wonnen meinen Hinterhof. Die Mieten kosten hier nur ein Drittel. Mein Lebenstandard hat sich um 100% verbessert. Das Leben ist billiger und die Menschen sind echt super. Ich habe in den ersten Monaten mehr nette Leute kennengelernt, als in Köln in den letzten 5 Jahren. Ich gebe gerne Tips für Maske usw. Ich trete auch auf und suche immer gerne neue Talente. Will aufmuntern, nicht deprimieren. Sei du und zeige es. Verstecke dich nicht. Sei laut. Das soll meine Botschaft sein.
Alles liebe euch allen

Eure Dolly Duster -homme fatale- Ein Hauch von Marlene Dietrich in Berlin