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Transgender Netzwerk Berlin zum Mord an einer Transsexuellen in Portugal

(1. April 2006) Carla LaGata, Pressesprecherin des Transgender Netzwerkes Berlin, schrieb uns:

Presse-Mitteilung des Transgender Netzwerkes Berlin (TGNB)
Entsetzen in der europäischen Transgender-Gemeinde über die Folter und den Mord an einer Transsexuellen in Portugal sowie über die Versuche der Vertuschung und Verschleierung dieses Hassverbrechens

Die tagelange Folter und die Ermordung der brasilianischen Transsexuellen Gisberta S. durch eine Gruppe Jugendlicher in der portugiesischen Hafenstadt Porto schockierte nicht nur die internationale Transgender-Gemeinde. Noch während internationale Transgender-AktivistInnen, die seit langem den Schutz vor solchen Hassverbrechen fordern, damit beschäftigt waren Mahnwachen in Lissabon, Wien und Sydney zu organisieren, erreichte sie der zweite Schock: der Versuch katholischer Würdenträger dieses grausame Verbrechen als “Gerechtigkeit mit blossen Händen schaffen” zu legitimieren sowie die Desinformationspolitik des Großteils der Medien. Europäische Transgender-AktivistInnen und ihre FreundInnen reagieren nun mit weiteren internationalen Aktionen auf den doppelten Skandal dieses Hassverbrechens und seiner Vertuschungsversuche.

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Zum Thema siehe auch: ; zum Stand internationaler Aktionen: ; zur aktuellen Diskussion in Portugal: (portugiesisch)

Scheidung und Personenstandsänderung

(1. April 2006) Die Kölner Rechtsanwältin Deborah Campbell diskutiert in einem Text für das Transgender-Net die aktuelle Rechtslage in Sachen Scheidung und Personenstandsänderung:

Viele Transsexuelle, die verheiratet sind, möchten dies auch trotz geschlechtsanpassender Operation bleiben. Probleme treten dann bei der Personenstandsänderung auf. Nach dem Transsexuellengesetz (TSG) kann der Personenstand erst und nur dann geändert werden, wenn die Ehe geschieden ist. Nun wäre es für die Betroffenen möglich nach der Scheidung eine eingetragene Lebenspartnerschaft einzugehen. Auf den ersten Blick überrascht, dass die meisten ausdrücklich nicht wünschen, ihre Ehe in eine eingetragene Lebenspartnerschaft zu „überführen“. Aus welchen Gründen auch immer, sie wollen im Rechtsinstitut der Ehe verbleiben.

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Was man über den Medizinischen Dienst (MDK) wissen sollte

(1. April 2006) Die Kölner Rechtsanwältin Deborah Campbell hat für uns aufgeschrieben, welche Aufgaben der Medizinische Dienst der Krankenkassen (MDK) hat und was er bei der Indikation Transsexualität prüft. Hier geht es zum Text >>>

RECHT: Verlust des geänderten Vornamens verfassungswidrig

(2. Januar 2006) , Musikerin und Juristin, die mit der Kanzlei zusammenarbeitet, machte uns auf folgende Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts vom 6. Dezember 2005 aufmerksam:

Die Regelung im Transsexuellengesetz über Verlust des geänderten Vornamens bei Eheschließung ist verfassungswidrig!

Solange einem homosexuell orientierten Transsexuellen ohne Geschlechtsumwandlung eine rechtlich gesicherte Partnerschaft nicht ohne Verlust des geänderten, seinem Geschlecht entsprechenden Vornamens eröffnet ist, ist der durch § 7 Abs. 1 Nr. 3 Transsexuellengesetz (TSG) bewirkte Verlust des Vornamens bei Eheschließung nicht mit dem Grundgesetz vereinbar und die Norm bis zu einer gesetzlichen Neuregelung nicht anwendbar.
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Deborah hat eine Stellungnahme zu dieser höchstrichterlichen Entscheidung verfasst. >>>

RECHT: Das Transsexuellengesetz in der Praxis

(6. Dezember 2005) Die Kölner Juristin Deborah Campbell setzt sich als Betroffene kritisch mit dem Transsexuellengesetz und seiner Anwendung auseinander. Deborah arbeitet eng mit der Rechtsanwaltskanzlei zusammen, die sich mit der kompetenten Betreuung, Beratung und Prozessvertretung von transidenten Personen bei Verfahren nach dem TSG, sowie auf allen damit zusammen hängenden Rechtsgebieten beschäftigt.

Das Transsexuellengesetz in der Praxis

Von Deborah Campbell

I. Einleitung:

Das deutsche Recht geht wie viele andere Rechtsordnungen auch von der Einteilung der Menschen in „männlich“ und „weiblich“ aus. In Art. 3 Abs. 2 S. 1 Grundgesetz (GG) heißt es: “Männer und Frauen sind gleichberechtigt.” Das bedeutet, für unsere Rechtsordnung gibt es nur Männer und Frauen, nichts dazwischen. Nach § 21 Abs.1 Nr. 3 Personenstandsgesetz (PStG) muss das Geschlecht eines Kindes und dieses kann nur männlich oder weiblich sein im Geburtenbuch eingetragen werden. Eine Änderung ist fortan nur noch durch ein Gericht möglich.

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TAGUNG: Der Europäische Transgenderrat konstituierte sich in Wien

(6. Dezember 2005) Julia vom Transgender-Netzwerk Berlin (TGNB) informierte uns:
Freie Wahl des Vornamens

Vom 3. bis zum 6. November beriet der erste europäische Transgenderrat in Wien die wichtigsten Forderungen von Transgenderorganisationen in Europa. Über 120 Transgenderpersonen aus 23 EU- und nicht-EU-Ländern waren vertreten und repräsentierten fast 60 verschiedene Gruppen und Initiativen (Wir verwenden den Begriff „Transgenderpersonen“ als Oberbegriff für Menschen, deren gelebtes Geschlecht nicht notwendigerweise mit dem ihnen bei der Geburt zugewiesenen Geschlecht übereinstimmt).

„Zentrale Forderungen, die von fast allen VertreterInnen in Wien unterstützt wurden, sind das Recht den Vornamen frei wählen zu können, und ein Diskriminierungsschutz für Transgendern in Europa, bzw. in den einzelnen Ländern“, so Carsten Balzer, der Vorsitzende des wissenschaftlichen Beirates des Transgender-Netzwerkes Berlin.

Über die bereits im Vorfeld eingereichten Forderungen wurde Samstagabend abgestimmt. Größte Einigkeit erzielten die Forderungen „Recht auf freie Wahl des Vornamens“, „Antidiskriminierungsgesetze, die Geschlechtsidentität als Diskriminierungsgrund aufführen“ und „Schutz vor Hassverbrechen (hate crimes)“.

„Uns ging es bei der Abstimmung darum, erst mal einen Überblick zu bekommen, welche Forderungen von den VertreterInnen als wichtig und richtig eingeschätzt werden. Von hier aus könne wir jetzt weiterarbeiten.“ so Jo Schedlbauer von TransX, der die Konferenz mit organisierte.

Neben der Erarbeitung politischer Forderungen stand ein umfassender Austausch der verschiedenen Gruppen untereinander auf der Tagesordnung. Es wurde sehr deutlich, dass sich die Situation von Transgendern in den verschiedenen europäischen Ländern stark unterscheidet. Selbst innerhalb der Europäischen Union ist von Einheitlichkeit keine Spur. Die deutsche Regelung, das „Transsexuellen Gesetz“ von 1980, ist völlig veraltet.

Führend ist in dieser Hinsicht Großbritannien, das im Jahre 2004 den „Gender recognition act“ verabschiedete. Als Voraussetzung für eine Personenstandsänderung sieht dieses Gesetz weder geschlechtsangleichende Operationen noch eine Hormonbehandlung vor.

„Das britische Gesetz ist in Europa einmalig, da es erstmals anerkennt, dass gelebtes Geschlecht und körperliche Geschlechtsmerkmale keine untrennbare Einheit bilden müssen.“ so die Sozialarbeiterin Esther Mosel, die für den Sonntagsclub e.V., eine "Berliner Vereinigung lesbischer, schwuler, bisexueller und transgender BürgerInnen" angereist war. Von den insgesamt 8 deutschen Transgender-Organisationen, die an diesem Treffen teilnahmen, kamen 7 Gruppen aus Berlin, die allesamt wie der Sonntagsclub e.V. im Transgender-Netzwerk Berlin TGNB organisiert sind. Damit zeigt sich im Kontext Deutschlands die Stärke, die einer solchen Vernetzung und Zusammenarbeit entspringt und Berlin zum Zentrum der bundesdeutschen Transgender-Bewegung macht.

Weitere Infos zur Konferenz: . Weitere Infos zum TGNB: .

TAGUNG: Europäischer Transgender-Rat in Wien

(1. Oktober 2005) TransX schrieb:
Liebe Leute!
Vom 3. bis 6. November findet in Wien der erste Europäische TransGender-Rat statt. Zum ersten Mal werden Vertreter von TG-Gruppen aus knapp 30 Ländern - von Portugal bis Russland, von Island bis zur Türkei - Grundlagen einer gemeinsamen TG-Politik auf demokratischer Basis entwickeln. Die Tagung ist grundsätzlich für alle interessierten Personen offen, wir bitten aber um Verständnis, dass das Stimmrecht nur TG-Gruppen und (in begründeteten Fällen) einzelnen TG-Personen erteilt wird. Die von TransX mit Unterstützung der Wiener Antisdiskriminierungsstelle für gleichgeschlechtliche Lebensweisen organisierte Tagung findet in Wiener Rathaus statt. Die Konferenzsprache ist Englisch. Anmeldung und Details auf .

TransX
Austrian transgender association

TAGUNG: Forum über Transidenten in der Sexualpädagogik

(1. Oktober 2005) Der Fachbereich für gleichgeschlechtliche Lebensweisen bei der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Sport in Berlin schreibt: Wir möchten hinweisen auf die bundesweite sexualpädagogische Fachtagung SINNVENTUR, die am 11. und 12. November 2005 in Freiburg stattfindet. In diesem Rahmen wird das Forum "Eine neue Herausforderung für die Sexualpädagogik? Transidente und intersexuelle Menschen" von Lela Lähnemann, Mitarbeiterin des Fachbereichs für gleichgeschlechtliche Lebensweisen, moderiert. Das Programm finden Sie unter

TAGUNG: Zur Situation von Transsexuellen in der Türkei

(1. Oktober 2005) In der Türkei hat es in den vergangenen Monaten eine gezielte Medienkampagne gegen das Auftreten von Transsexuellen an öffentlichen Orten gegeben. Seit etwa einem Jahr finden seitens staatlicher Sicherheitskräfte verschärfte Maßnahmen gegen Transsexuelle statt. Sie werden aufgegriffen und unter dem Vorwand exhibitionistischen Verhaltens und Verstoßes gegen sittliches Benehmen zu hohen Geldstrafen verurteilet. Mehrfach kam es dabei auch zu gewalttätigen Übergriffen seitens der Polizei.

Immer wieder sind Transsexuelle, die aufgrund ihrer Identität keine andere Arbeit finden außer in der Prostitution, Attacken von Freiern bzw. homo- und transphoben Personen ausgesetzt. Da diese Verbrechen von der Polizei und Justiz kaum verfolgt werden, kann man nahezu von Straffreiheit für Täter sprechen.

Am Dienstag, den 17. Mai 2005 wurde in Istanbul die 34 Jahre alte Petek nachts um 2:30 Uhr vor ihrer Haustür in Be?ikta? durch drei Messerstiche ermordet. Petek hatte an einer renommierten Universität das englische Medizinstudium absolviert. Nach ihrer Entscheidung, ihre Transsexualität offen zu leben, war es ihr jedoch nicht möglich, ihren Beruf weiter auszuüben. Sie arbeitete seither als Prostituierte.

Die Organisation Lambda Istanbul unterstützt Transsexuelle bei ihren Gerichtsverfahren. Zu dem Mord an Petek wurde geäußert: «Aufgrund der anderen an Transvestiten begangenen Verbrechen glauben wir nicht, dass der Mord an Petek ein Zufall war.»

In Zusammenarbeit mit amnesty international und dem Frauenrechtsbüro Berlin bereitet GLADT e.V. eine Veranstaltung zum Thema «Transidentität in der Türkei» vor.

Die Ziele der Veranstaltung sind
- Öffentlichmachung der Situation von Transsexuellen in der Türkei und von transsexuellen Flüchtlingen und Immigrant/innen;
- Thematisierung von Diskriminierung und Verfolgung, Straffreiheit der Täter;
- Netzwerke knüpfen mit den Gruppen in der Türkei und Deutschland;
- ein Forum schaffen für mögliche Lösungen (türkisches Strafgesetzbuch Paragraph zu sexueller Orientierung, usw.) und weitere Mitarbeit.

Weitere Informationen erhalten Sie unter der e-Mail-Adresse oder der Telefonnummer: 01762805 3333.
Gays & Lesbians aus der Türkei e.V.
Kluckstraße 11
10785 Berlin

oder AnsprechpartnerInnen:
Stephan Cooper
Maria Binder

Und hier das volle Programm:
amnesty international (Ag MERSI Menschenrechte und Sexuelle Identität), GLADT e.V. (Gays and Lesbians aus der Türkei) und das FrauenRechtsBüro Berlin e.V. bereiten in Kooperation 4 Veranstaltungen vor:

1. am 24.10.05, Volksbühne Grüner Salon, Rosa Luxemburg Platz 18.30 Einlass
„Zwischen Rosa und Himmelblau“
Transidentitäten in der Türkei, Alltag und Menschenrechtssituation

2. am 26.10.05, Filmkunsthaus Babylon Mitte, Rosa Luxemburg Platz, 20.00 Uhr
Film Premiere in Berlin von „Halbes Leben- Yarım Hayatlar“ (55 min) Drei Schwule, eine Lesbe und eine Transsexuelle aus Istanbul erzählen erstmals vor der Kamera ihre ganz persönlichen Geschichten. Der Dokumentarfilm geht der Frage nach, inwieweit die ProtagonistInnen in ihrem Umfeld sichtbar als Trans- bzw. Homosexuelle leben. (Türkisch mit deutschen Untertiteln) in Anwesenheit der Filmemacher/in Claudia Laszczak und Kay Wishöth und einer der ProtagonistInnen, Demet Demir.

3. am 27.10.05, Familiengarten, Oranienstr. 34- Kreuzberg, 19.00 Uhr
14 Jahre Kampf gegen sexuelle Folter-
Menschenrechtsverletzung und sexualisierte Folter an Frauen in der Türkei

4. am 29.10.05 , GLADT e.V., Kluckstraße 11, 10785 Berlin, 19.00 Uhr, Rassismus und Antisemitismus in der Türkei gestern und heute.

TAGUNG: Sonntagsclub für Kurzentschlossene

(1. Oktober 2005) Leider zu spät für unsere Septemberaktualisierung erreichte uns das e-Mail des Sonntagsclub für die diesjährige Transgender-Tagung:
Liebe Transgendergruppen, -Netzseiten und Infoportale,
hier ist sie endlich, die Ankündigung der diesjährigen Transgender-Tagung. Die Verspätung tut mir leid, war eine besonders schwere Geburt dieses Mal. Dieses Jahr wäre es besonders toll, wenn viele von außerhalb Berlins kommen würden, damit wir uns im Vorfeld des Europäischen Transgender-Vernetzungstreffens in Wien () schon mal zu möglichen Zielen und Prioritäten austauschen können. Also: bitte diese Einladung an mögliche Interessierte weiterreichen!

Die ausführlichen Infos zur Tagung finden sich auf
Vielen Dank fürs Werbung machen, und ich freue mich auf Euch!
Liebe Grüße
Esther (Sonntags-Club e.V./ Tagungsorga)

Transgender-Tagung 2005 vom 30.09.   03.10. im Sonntags-Club, Greifenhagener Str. 28, 10437 Berlin, Tel.: 030 449 75 90

Ankunft im Alltag Transgender im privaten und öffentlichen Raum
ist der Titel der in diesem Jahr zum 9. Mal stattfindenden Tagung, bei der eine beachtliche thematische Bandbreite von Sexualität über Eltern-Kind-Beziehungen bis hin zur Selbstorganisation gegen trans-feindliche Übergriffe behandelt werden wird.

Am frühen Freitagabend beginnen wir noch ganz sanft mit Vortrag und Kulturprogramm, bevor ab Samstag wieder die volle Konzentration und Kreativität aller Gäste in den Workshops eingefordert wird. Ob man sich über die Möglichkeiten der Chinesischen Medizin im Kampf gegen die unerwünschten Nebenwirkungen einer Hormontherapie informieren möchte, sich über die besondere Situation als Angehörige(r) austauschen oder über Betreuungsangebote für jugendliche Transgender diskutieren möchte die Qual der Wahl lässt sich nicht vermeiden. Für den Sonntagnachmittag ist ergänzend zu den angekündigten Workshops erstmals ein open space angesetzt, welches Platz bietet für Diskussionsrunden zu wichtigen Themen, die bis dahin noch nicht abgehandelt sind.

Neben viel Arbeit und intensivem Austausch darf aber zwischendurch auch mal nur zugehört werden. Gelegenheit dazu bieten mehrere ausgewählte Vorträge, beispielsweise zur Transgender-Politik auf europäischer Ebene oder zur Macht der Medizin in Bezug auf Transgender. Oder auch ein Diavortrag zum historischen Wandel von Geschlechterbildern in der europäischen Portraitmalerei, bei dem anhand von Gemälden von Caravaggio über Manet bis Schiele gezeigt wird, wie zu verschiedenen Zeiten Männlichkeit und Weiblichkeit gesehen wurden.

Noch mehr Entspannung bietet bestimmt das abendliche Kultur-, Show- und Partyprogramm, diesmal mit einer ganz besonderen Premiere: der perfekten Koordination mit Wigstöckel. Um den von weit her Angereisten die Teilnahme an DEN beiden Berliner Transgender-Ereignissen zu ermöglichen, haben die Wigstöckels ihr diesjähriges Festival auf unseren Tagungssamstag gelegt. An diesem Abend wollen wir dann alle gemeinsam ins Kreuzberger SO36 übersiedeln, um dort die grandiose Show mitzuerleben und anschließend mordsmäßig zu feiern. Und Sonntagabend gibt es für alle, die noch nicht genug gefeiert haben, bei uns eine After-Wigstöckel-Transgender-Party. Hier findet dann auch die schon traditionelle open stage statt: moderiert und unterstützt von der Wigstöckel-Truppe dürfen mutige Auftrittswillige die Bühne stürmen. Das wird immer gut und meistens auch spät, deshalb beginnen wir den Montag mit einem gemütlichen Brunch, bevor wir die Tagung mit der üblichen Feedback- und Abschlussrunde abschließen.

Anschließend: Wigstöckel-Festival im SO36
(Infos unter )

TAGUNG: Gender-Queer-Kongress

(1. September 2005) Wera von der Fachschaft Gender Studies der Universität Freiburg schickte uns folgenden Text:
Einladung zum Bundes (-übergreifenden) Fachschaftstreffen Gender Studies - offen für alle Gender- und Queer-AktivistInnen! Hiermit möchte Euch die Fachschaft Gender Studies Freiburg zum zweiten Bundesfachschaftstreffen einladen, welches vom 30.September bis 03.Oktober 2005 in Freiburg stattfinden wird.

Programm:
An den vier Tagen wollen wir verschiedene Workshops und Arbeitsgruppen bilden. Folgende Workshops sind bisher in der Planung:
Bereich Fach-/Hochschulen:
Bachelor- und Masterumstellungen; Machtnetz Universität; zum Verhältnis der Natur- und Geisteswissenschaften in den Gender Studies; Vernetzung der Gender Studies im deutschsprachigen Raum und Vernetzung von Queer-AktivistInnen
Übergreifend:
Queer politics (in und außerhalb der Bildungsinstitutionen), Cyberfeminismus, Drag-Workshop, Raum- / Stadtplanung und Gender , Antisemitismus und Geschlecht, Konstruktion von „Rasse“ und Geschlecht, Postfeminismus - oder: Was wir wollen; Zweigeschlechtlichkeit in bio/medizinischen Studien, Sexismus in der Linken

Darüber hinaus würden wir uns freuen, wenn ihr selbst Workshops anbieten würdet. Ebenso wenn Ihr Lust habt, an den oben genannten Workshops mit zu planen und zu gestalten. Dazu wäre es gut, wenn ihr euch möglichst bald mit uns in Verbindung setzt.

Kontakt:

TAGUNG: Transgressing Gender Conference in Zagreb

(1. Juli 2005) Vom 7. bis 9. Oktober findet im kroatischen Zagreb unter dem Titel "Two is not enough for gender (e)quality" eine Transgender-Konferenz statt. Prominente Key-Note-Speaker sind unter anderem die beiden amerikanischen Gender-Theoretiker Judith Halberstam und Patrick Califia. Mehr Infos unter:

POLITIK: Australische TS darf in Frauenfußball-Mannschaft spielen

(1. Juli 2005) Martine Delaney spielte 25 Jahre in verschiedenen Fußball-Ligen von Tasmanien - unter ihrem damaligen Namen Martin. Nach ihrer Geschlechtsangleichung verstärkte sie eine Frauen-Mannschaft und wurde von Fans der konkurrierenden Vereine als transsexuell geoutet. Nun hat die Football Federation Australia offiziell bestätigt, dass Martine in der Frauen-Liga antreten darf. Die Offiziellen bezogen sich bei ihrer Entscheidung unter anderem auf die Richtlinien des Olympischen Komitees und auf die Anti-Diskriminierungsgesetze in Ausstralien.

Bianca Müller hat sich getötet

(4. Mai 2005) Karin Kamman und mehrere andere schickten uns folgende Nachricht:
Bekannte Berliner Polizistin verübt Selbstmord
Bianca Müller erhebt im Abschiedsbrief Mobbing-Vorwürfe gegen Mitarbeiter und Polizeiführung

Die durch ihre Geschlechtsumwandlung bekannt gewordene Berliner Polizistin Bianca Müller hat sich das Leben genommen. Kollegen fanden die 50 Jahre alte Kriminalhauptkommissarin tot in ihrer Zehlendorfer Wohnung. Bianca Müller, die als Sprecherin der Arbeitsgemeinschaft "Kritische PolizistInnen" bundesweit Mobbingfälle innerhalb der Polizeibehörden gebrandmarkt hatte, hat in einem Abschiedsbrief Mobbing-Vorwürfe gegen Mitarbeiter und die Polizeiführung erhoben. "Diese sind allesamt bereits bekannt gewesen", sagte Polizeisprecher Uwe Kozelnik.

Völlig geschockt auf die Nachricht reagierte gestern Klaus Mucha. Der promovierte Psychologe hatte Ende der 90er Jahre in einer Studie der Fachhochschule für Verwaltung und Rechtspflege festgestellt, daß "mindestens 6,4 Prozent der Berliner Polizisten unter Mobbing leiden". Bianca Müller, die er mehrfach getroffen habe, habe ihren Freitod wiederholt angekündigt: "Zuletzt erhielt ich zum Jahreswechsel E-Mails von ihr, in denen sie sinngemäß schrieb, wenn jetzt wieder Nackenschläge kämen, sei dies das Ende für sie."

Bianca Müller wurde 1954 in Berlin als Hermaphrodit, als sogenannter Zwitter, geboren. Die Eltern zogen ihr Kind, das genetisch ein Mädchen war, als Jungen auf. Anfang der 90er Jahre ließ Müller eine Geschlechtsumwandlung vornehmen.

______
Bitte einstellen und Solidarität organisieren. Bianca hat es verdient. Zudem eine Hall of Remeberence eröffnen. Für alle, die es nicht geschafft haben oder nicht mehr wollten. Es gibt so viele .... --- man darf sie einfach nicht vergessen.

Mit besten Grüßen
Karin Kammann

TAGUNG: Frauen nach der geschlechtsangleichenden Operation

(1. Juli 2005) In Göttingen findet vom 30. September bis 2. Oktober wieder die "Tagung für Frauen nach der geschlechtsangleichenden Operation" statt. Im Mittelpunkt stehen medizinische und hygienische Aspekte. Dokumentationen der vorangegangenen Treffen und Informationen, Anmeldeunterlagen und Ansprechpartnerinnen gibt es unter: .

POLITIK: Transgenderforum auf dem CSD in Kassel

(1. Juli 2005) Andrea schickte uns folgende Information:
Auch in diesem Jahr findet im Rahmen des Christopher Street Days in Kassel wieder das, mittlerweile nicht mehr wegzudenkende Transgender-Forum statt. Bereits zum dritten Mal wird in Zusammenarbeit mit Transgender Kassel (www.transgender-kassel.de) <http://www.transgender-kassel.de/> mit dem Forum eine Plattform zur Verfügung gestellt, wo sich Betroffene, Angehörige, Freunde und interessierte Bürger über das Thema Geschlechtszugehörigkeit in allen Facetten informieren und austauschen können. Die stetig wachsenden Teilnehmerzahlen bestätigen, daß an dieser Stelle ein Bedarf vorhanden ist. Aufgrund des langsam wachsenden Selbstbewusstseins bei Transsexuellen sind diese öfter, leider noch nicht oft und offen genug, im Straßenbild zu finden. Somit erfährt dieses Thema langsam auch eine Enttabuisierung, wie es auch schon bei der Homosexualität geschehen ist. Leider sind wir, die Transsexuellen, aber noch ein gutes Stück weit davon entfernt, als "normal" und nicht mehr als exotisch angesehen zu werden. Dazu beizutragen hat sich das Transgenderforum als Aufgabe gestellt. Und wir erfahren dabei auch immer Unterstützung von Personen des öffentlichen Lebens.

Im Jahr 2003 nahm Helma Katrin Alter (Geschäftsführerin der dgti ˆ Deutsche Gesellschaft für Transidentität) am Forum und mit einer Rede auf der Abschlusskundgebung teil. Im Jahr 2004 durften wir Frau Dr. Waltraud Schiffels (Autorin mehrer Bücher zum Thema Transsexualität) als Gast in Kassel begrüßen. Außerdem wurde das Forum in diesem Jahre auch von der Dezernentin der Stadt Kassel Frau Anne Janz unterstützt. In diesem Jahr wird uns Karin Kammann besuchen.

Als gender konvertierte Frau setzt sich die Ev. Theologin Karin Kammann für die Belange von transgender ein. Ihre Wurzeln fand Sie u.a. auch in den USA durch Begegnungen mit Leslie Feinberg und Kate Bornstein. Als Pastorin wurde ihr widerrechtlich über Jahre der kirchliche Dienst verweigert, heute arbeitet Sie selbstständig als private Coach und Lebensberaterin in NRW. Bekannt wurde sie durch ihre Sendung zusammen mit Harald Schmidt bei Bettina Böttinger im WDR. Im Internet ist sie unter zu finden.

Wir hoffen, auch in diesem Jahr an die Erfolge der vergangenen Jahre anknüpfen zu können und viele Besucher begrüßen zu dürfen. Das Transgenderforum findet am 16.07.2005 ab 15:00 Uhr (im Anschluss an die Abschlusskundgebung) im Tagungszentrum des Kulturbahnhofs statt.

Neue internationale Website zum Thema "TG und Gesetz"

(1. Juli 2005) Simona informierte uns:
Hi all,
is a new website created to gather all the laws, judgments, memoranda, directives and all other legal issues on transsexualism in the UE Community and, hopefully, soon in every Europan Country. The site is strictly no-profit.
The language choosen is English because it is probably the most used language and our intention is to widespread as much as we can all information we have.
Thank you very much for your kind attention


ANSICHTEN: The Transgender Philosopher

(1. Juli 2005) Jula schrieb uns:
Hallo,
Nach etlichen Stunden Arbeit habe ich jetzt eine deutsche Version des bisher nur in Englisch vorliegenden Textes "the transgendered philosopher" auf meiner eingestellt. Die Autorin ist Miqqi Alicia Gilbert, die einerseits Crossdresser ist und andererseits Professor für Philosophie an der York University, Toronto, Canada. Sie unterrichtet unter anderem "gender studies" und Professor Michael kommt zu Demonstrationszwecken auch schon mal als Professor Miqqi zur Vorlesung. Der Text ist das Profundeste, was ich an TG-Texten kenne und eine kämpferisch selbstbewusste Aufforderung zu sich selbst zu stehen. Keine leichte Kost, aber unbedingt lesenswert.
lg
Jula

LOBBYING: European Transgender Network Meeting

(1. April 2005) Die österreichische Tg-Organisation TransX - Austrian transgender association verschickte folgende Info:
Dear friends,
We are impressed by your feedback to our first announcement of a European TG-meeting in Vienna. We did not dare to expect that so many TGs are interested in political work and interaction on an Europe-wide level: By now we have got response from about 35 organizations in 21 countries all over Europe. And still the flow of new applications wouldn't stop.

Obviously TG-rights should be discussed on an international level now. Clear directives from the European Union would be valuable to adjust national laws as long as fundamental TG-rights are still mistreated in many countries. However, when we announced the network-meeting, we thought of Europe in geographical terms and not limited to the European Union. European TGs from Non-EU-Countries are warmly welcome.

It's our task to give some stimulus for a better future for TVs and TSs. We are currently planning and organizing the framework for the meeting. It is work in progress and we hope you understand that it takes its time.

Preliminary Program
Thursday, Nov.3rd: Arrival. Evening: Get-in-touch-meeting.
Friday, Nov.4th: Status quo -> Country Reports.
Saturday, Nov.5th: Going forward -> Finding common demands. Evening: TransMission - TransX 10th anniversary party.
Sunday, Nov.6th: Formulation and polling of common demands, public presentation of the Results. Afternoon / evening: Departure

Website:

Sincerely,
Eva Fels & the TransX-Network-Team

TransX - Austrian transgender association


VORTRÄGE: Trans/Inter-Lectures in Berlin

(1. März 2005) Esther Mosel schrieb uns:
Liebe Transgender/Intersex-Interessierte,
ich möchte Euch hiermit zu einer neuen Vortragsreihe (siehe unten) einladen, mit der wir nächsten Donnerstag, am 24.02.05, beginnen werden. Für die Nicht-BerlinerInnen unter Euch:  Ihr könnt doch bestimmt einen der Termine mit einem netten Berlinurlaub verbinden!;-) Würde mich sehr freuen, viele von Euch zu sehen.

Gespannte Grüße und bis dann,
Esther Mosel (TGNB/Sonntags-Club)

Trans/Inter-Lectures

Die Vorträge finden jeweils um 20.00 im Sonntags-Club (Greifenhagener Str. 28, 10437 Berlin) statt.

Im November vergangenen Jahres veranstaltete der Fachbereich Gleichgeschlechtliche Lebensweisen der Berliner Senatsverwaltung eine zweitägige Fachtagung zu Trans- und Intergeschlechtlichkeit. Das überraschend große Interesse daran, sowohl von Fachleuten wie auch von AktivistInnen, sowohl von Transgendern und  Zwittern, wie auch von Menschen, die sich nicht zu diesen zählten, zeigte deutlich einen großen Bedarf an fachlichem und fächerübergreifendem Austausch zu diesen Themen.

Im Februar 2005 beginnen daher die Trans/Inter-Lectures, eine monatliche Vortragsreihe, die der wissenschaftliche Beirat des TGNB (www.tgnb.de) in Zusammenarbeit mit dem Sonntags-Club e.V. veranstaltet.

Wir hoffen auf Euer Interesse und eine angeregte Diskussion!

Die Termine bis zur Sommerpause (ab September geht es weiter):

Do, 24. Februar
Travestis in Rio de Janeiro Selbstorganisation zwischen Militärdiktatur und Globalisierung
Referent: Carsten Balzer, MA, Ethnologe, Freie Universität Berlin

Do, 31. März
Aus Spiel wird Ernst Gestörte Geschlechtsidentität bei Kindern und Jugendlichen?
Referent: Jannik Franzen, Dipl.-Psych., Freie Universität Berlin

Do, 28. April
Möge die Macht mit dir sein Transgender und Machtgeflechte
ReferentInnen: blaue Käfer

Di, 24. Mai
Die Zweigeschlechternorm - das Zwei-Geschlechter-System als Menschenrechtsverletzung
ReferentInnen: 1-0-1-intersex (Archiv- und Ausstellungsprojekt der NGBK Berlin)  

Di, 28. Juni
Eine transdisziplinäre Untersuchung der Intersexualitätsforschung. Die Entstehung des "gender"-Konzeptes und seine Verwendung in den Gender Studies und Queer Theory
ReferentIn: Annalena Eckert, MA, Gender History, Humboldt Universität Berlin

Der wissenschaftliche Beirat ist ein Zusammenschluss von WissenschaftlerInnen, welcher das TGNB in seiner politischen Arbeit unterstützt. Seinen Mitgliedern ist ein Forschungsansatz gemeinsam, der den Anliegen der Transgender- und Intersex-Bewegungen, die sich gegen Fremdbestimmung und Bevormundung durch Wissenschaft richten, gerecht zu werden sucht. Zentral ist eine nicht-pathologisierende und nicht-exotisierende Forschung von, mit und für Transgender und Zwitter.

RELIGION: TG in islamischen Ländern

(1. März 2005) Es gehört zum Wesen unserer Mediengesellschaft, dass fast nur über Extreme berichtet wird. So ist das Bild des Islams bei uns vor allem durch die fundamentalistischen Auswüchse dieser Religion geprägt. Schwer vorstellbar, wie Tansgender in diesen Ländern leben können. Einen Einblick geben nun zwei Webseiten, die von Yasmene Jabar, einer amerikanischen Transsexuellen, die zum Islam konvertiert ist und mit ihrem jordanischen Mann im Jordan lebt, editiert werden. Wer des Englischen einigermassen mächtig ist, sollte sich und unbedingt einmal ansehen.

TÜRKEI: Misshandlung von Transsexuellen

(1. März 2005) Nochmal TS und islamische Staaten. In einem ausführlichen Beitrag berichtet die Wochenzeitung Freitag über die Lebensbedingungen von Transsexuellen in der Türkei. Hier der ganze Artikel:

WORKSHOP: Lesben, Schwule und Transgender in der Arbeitswelt

(1. März 2005) Die Koordinierungsstelle für gleichgeschlechtliche Lebensweisen bietet einen Workshop zum Umgang mit der eigenen Identität in einem überwiegend heterosexuell geprägten Arbeitsumfeld für alle Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer an unabhängig davon, ob sie bei der Landeshauptstadt München beschäftigt sind oder nicht.

Inhalte unter anderem:
· Aspekte der Entscheidungsfindung strukturieren und bewusster machen (Kolleginnen und Kollegen, Unternehmenskultur, eigene Wünsche, Bedürfnisse, Vorstellungen, Ängste)
· gemeinsam konkrete Handlungsmöglichkeiten erarbeiten
· wie können Lesben/Schwule/Transgender an ihrem Arbeitsplatz ihre persönlichen Vorstellungen einbringen
· wie können sie sich, ob offen lebend oder nicht, wohlfühlen
· Möglichkeiten, das Coming Out zu gestalten
· Verhalten in Mobbing-Situationen

Information und Anmeldung: Koordinierungsstelle für gleichgeschlechtliche Lebensweisen, Angertorstr. 7,
80469 München (Eingang Müllerstraße), Heike Franz, Tel. 23 00 09 57, , Andreas Unterforsthuber, Tel. 23 00 09 42, .

Termine: Workshop: Samstag, 09.04.2005, 10.00 18.00 Uhr, Follow-Up: Donnerstag,15.09.2005, 19.00 22.00 Uhr

Ort: Lesbenberatungsstelle Letra, Angertorstr. 3, 80469 München. Gebühr: 45 Euro für beide Termine für nicht städtische Beschäftigte. Anmeldeschluss: 24.03.2005

TAGUNG: Bericht von der Berliner Fachtagung "Männlich -weiblich - menschlich?"

(6. Dezember 2004) Deborah Campbell hat für uns die Fachtagung besucht. Hier ihr Bericht:
Am 18./19. November 2004 fand in Berlin eine Fachtagung über Transgeschlechtlichkeit und Intersexualität mit dem Titel: männlich weiblich menschlich? statt. Veranstaltet wurde sie von der Berliner Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Sport in Zusammenarbeit mit dem Sonntagsclub, Berlin. Die Tagung richtete sich an Fachkräfte aus pädagogischen und psychologischen Arbeitsfeldern sowie des Gesundheitswesens und an alle, die sich für diese Sachverhalte interessieren. Angesprochen waren unter anderem Mitarbeiter in Schulen, Kindertagesstätten und Einrichtungen der Jugendhilfe, die sich mit Fragen der Geschlechtsidentität selten auskennen oder beschäftigt haben. Die beim Prozess der Geschlechtsidentitätsfindung und bei Schritten zur Geschlechtsanpassung oder -verdeutlichung entstehenden Probleme sollten dargelegt und diskutiert werden. Ziel sollte es sein, die Akzeptanz von Transgender in Öffentlichkeit und Alltag zu fördern und die psychosoziale Unterstützung von Transgender-Menschen zu verbessern. Angeboten wurden Vorträge und Arbeitsgruppen zu bestimmten Themenkreisen, nachzulesen unter .

Hier geht es weiter >>>

Anti-Diskriminierungsgesetz in Berlin verabschiedet

(1. Juli 2004) Das Abgeordnetenhaus von Berlin hat am Donnerstag, den 17. Juni 2004 ein Gesetz zur Gleichberechtigung von Menschen unterschiedlicher sexueller Identität verabschiedet. Die Verfassung von Berlin schreibt in Artikel 10 Absatz 2 vor, dass niemand wegen seiner sexuellen Identität benachteiligt oder bevorzugt werden darf. Dieser Grundsatz ist nun mit dem Gesetz zur Gleichberechtigung von Menschen unterschiedlicher sexueller Identität auf einfachgesetzlicher Ebene umgesetzt worden. Dieses Antidiskriminierungsgesetz für Lesben, Schwule, Bisexuelle und Transgender-Personen ergänzt das Gesetz zur Ausführung des Lebenspartnerschaftsgesetzes sowie das Gesetz zur Anpassung des Landesrechts auf Grund der Einführung der Eingetragenen Partnerschaft.
Weitere Informationen hier >>>

Olivia Jones und der Spiegel

(1. März 2004) Hamburg hat gewählt. Unter den Kandidaten auch Olivia Jones, nach eigenen Angaben Deutschlands größte Drag Queen. Auf ihrer macht Olivia deutlich, warum sie kandidiert, wofür sie steht und warum sich ihr Wahlprogramm auf einige wenige Punkte beschränkt. (Auf Eurogay kann man ihr nachlesen.) Julia Maria Bönisch schreibt unter dem Titel über die Außenseiter im Hamburger Wahlkampf und macht dabei einmal mehr deutlich, daß Spiegel-Redakteure zwar griffig formulieren können, inhaltlich aber ihren Geschichten oft nicht gewachsen sind. Denn ihr Vorwurf, Olivia Jones Wahlaussagen würden sich auf ein paar Tuntensprüche ala "Jetzt kommt die heiße Phase meines Wahlkampfes - in der warmen Phase meines Lebens bin ich ja schon länger" beschränken, trifft genau am Kern der Sache vorbei. Wie sagt schon Udo Lindenberg, einer der prominenten Unterstützer von Frau Jones: "Die Bundesrepublik muss bunter werden. Auf gehts. Revolution!"

IOC will transsexuellen Sportlern die Teilnahme an den Olympischen Spielen erlauben

(15. November 2003) Die Nachrichtenagentur Associated Press berichtet, dass das Internationale Olympische Komitee (IOC) neue Regeln für die Teilnahme transsexueller Sportler an den Olympischen Spielen verabschiedet hat. Nach einer Anhörung von medizinischen Experten im letzten Monat in Schweden will das Kommitee die neuen Regularien noch vor Weihnachten veröffentlichen. Associated Press zitiert den medizinischen Direktor des IOC, Patrick Schamasch: "Wir wollen niemanden diskriminieren, das IOC respektiert die Menschenrechte."

Die neuen Regeln werden sowohl für Frau-zu-Mann wie auch für Mann-zu-Frau-Transsexuelle gelten. Die Befürchtung einiger Funktionäre, MzF-Transsexuelle wären biologischen Frauen körperlich überlegen, zerstreuten die Mediziner. Nach einer geschlechtsangleichenden Operation und einer Hormontherapie seien keine wesentlichen Unterschiede mehr erkennbar. Der in der Vergangenheit umstrittene Geschlechts-Verifikationstest des IOC's war im Jahre 2000 vor den Olympischen Spielen in Sydney fallengelassen worden. Unter anderem deshalb, weil auch bei manchen biologische Frauen die üblichen weiblichen Chromosomen fehlen. Ein berühmtes Beispiel ist Stella Walsh, die bei der Olympiade 1932 über 100 Meter die Goldmedaille und 1936 in der gleichen Disziplin die Silbermedaille gewann. Erst nach ihrem Tod 1980 entdeckte man bei ihr männliche Genitalien und sowohl männliche wie weibliche Chromosomen.

(Mehr über Stella Walsh hier und ein interessanter englischsprachiger Artikel zum Thema "Intersexism In Sports" hier )

AKTIONSWOCHE: Wien demonstriert gegen 320 Jahre Transgenderhatz

(29.Juni 2003) Vor 320 Jahren wurde in Wien während der zweiten Wiener Türkenbelagerung eine Transgenderperson unschuldig gelyncht und öffentlich gehäutet. Bis heute fallen TransGender-Personen Gewalttaten zum Opfer - TransX will gemeinsam mit zahlreichen unterstützenden Organisationen in dieser Aktionswoche einerseits dessen gedenken, andererseits aber auch feiern und positiv in die Zukunft blicken.

Es geschah am 14. Juli 1683, dem ersten Tag der Zweiten Wiener Türkenbelagerung. Die Stadt war eingekesselt, das Schottenkloster nahe der Stadtmauer stand in Flammen. Der Brand griff auf das Zeughaus am Hof, das Waffen- und Pulverlager, über. Die Bevölkerung geriet in Panik.

In der Nähe wurde ein etwa 17-Jähriger in Frauenkleidern aufgegriffen. Ihm und einen stadtbekannten Original, dem sogenannten Baron Zwifl, wurde - ohne jegliche Verdachtsmomente - unterstellt, für die Türken den Brand gelegt zu haben.

Die beiden wurden von der Menge gelyncht. Die blutigen Leichen wurden zum Friedhof bei der Peterskirche geschleift, wo ihnen Fleischhauergesellen unter dem Jubel der Menge fachgerecht die Haut abzogen. Nach wie vor fallen TransGender-Personen Gewalttaten zum Opfer. Nur wenige Fälle, wie jener des Brandon Teena, der 1993 in den USA gelyncht wurde, sind der Öffentlichkeit bekannt (Kinofilm: "Boys don't cry").

Weitere Beispiele sind: Trya Hunter, 1995, M2F, verstorben, nachdem ihr ärztliche Hilfe nach einem
Autounfall verweigert wurde. Chanel Picket, 1995, M2F, Schwarze Transsexuelle Prostituierte, von Williams
Palmer 8 Minuten lang stranguliert. Er wird 97 wegen tätlichen Angriffs zu 2 Jahren auf Bewährung verurteilt, aber des Mordes freigesprochen.

Debbie Forte, 1995, M2F, nach dem Besuch des Brandon Teena Prozesses ermordet, Liebhaber war vom Penis überrascht: drei Stichwunden in der Brust, stranguliert, Kopfverletzungen. Chris Paige, 1996, M2F, Brutal geschlagen, stranguliert, etwa 20 Stichwunden in der Brust und in den Unterleib, zuletzt verbrannt.

Im Internet sind inzwischen 272, vorwiegend amerikanische Morde an TransGender-Personen verzeichnet (www.gender.org/remember). Allein 51 davon stammen aus den letzten beiden Jahren. Der erste registrierte Fall ereignete sich 1972. Die letzten Opfer sind Nikki Nicholas, 21. Februar 2003, Michigan, und Danisha Victoria Williams, 28. Februar 2003, Florida: ermordet. 272 Tote! Wie viele Verwundete? Wie viele Misshandelte?

320 Jahre sind genug. Am 14. Juli 2003 wollen wir daran erinnern. In Aktionen, Kundgebungen und einem Trauerzug. Denn diese Geschichten sind auch in uns. Wir kennen die Gewaltbereitschaft gegen Transgender Personen. Sie kann sehr subtil sein. Sie kann uns trotzdem ersticken.

Und sie erstickt: Es ist dieselbe Gewalt, die manche TransGender in ihren Wohnungen einsperrt, ihre Existenzen vernichtet, sie in Depressionen bis hin zum Selbstmord treibt. Es ist die Gewalt, die es Menschen verbietet ihre ambivalenten Gefühle zu leben. Es ist die Gewalt, die unsere Geschlechtsrollen normiert: Sexismus, der uns verbietet uns so zu verhalten, wie wir wollen. Wir laden Dich und die Queer Community ein, uns an diesem Tag gemeinsam zu erinnern.

Aktionen
Montag, 7. 7. 2003, 20:00
Lynchjustiz an einem Wiener Cross-Dresser - Vom 14. Juli 1683 bis heute Historisches Referat von Gloria G.., Rosa-Lila-Villa, Clubraum 1. Stock. 1060 Wien, Linke Wienzeile 102

Donnerstag, 10. 7., 20:00:
Grüne Andersrum TransGender Kino - "Paris is burning" - Von 20 bis 21 Uhr gibts "Trans Xpritzte" für alle, ab 21 Uhr Kino, Eintritt frei, Cinemagic (ehemals Opernkino, nun auch klimatisiert), 1010 Wien,
Friedrichstraße 4

Freitag, 11.7., ca. 20:00
Transgender.at Wochenende - Plauderabend, Ort nach Bekanntgabe auf www.transgender.at

Samstag, 12. 7. 2003, 20:00:
TransMission III - 320 Jahre danach - Trans - Queer - Friends Party, Alle Geschlechter willkommen! Impulse of Sound, 1060 Wien, Gumpendorferstrasse 2

Montag 14. 7. 2003, 19:00:
Gendenkzug zum 320. Jahrestag der Ermordung einer TransGender-Person, Um würdevolle Teilnahme wird gebeten, Treffpunkt: 1010 Wien, Mölkerbastei. Zug zum Hof und zur Peterskirche

Weitere Infos:


TG-Arbeitskreis bei Ver.di

(23. März 2003) Folgende e-Mail schickte uns Janina:
Hallo!
Ich bin in der Dienstleistungs-Gewerkschaft organisiert, und habe in unserer Gewerkschaftszeitung einen Artikel über Schwule, Lesben und Transgender gefunden. Es gibt auch einen Internet-Link dazu. Vielleicht ist das was für eure Seite:

Lieben Gruss
Janina

(Danke, Janina!)

"Eunuchen sind Männer" Indisches Gericht entschied gegen ihre Besetzung in Frauenämter

(Februar 2003) Jabalpur/Indien - Ein indisches Gericht hat am Montag entschieden, dass Eunuchen keine für Frauen reservierten Ämter anstreben dürfen. Eunuchen seien Männer, urteilte das Oberste Gericht der Provinz Madhya Pradesh.

Streit ums Bürgermeisteramt

Kamla Jaan, der erste Eunuch, der in Indien eine Wahl gewonnen hat, darf demnach sein Amt als Bürgermeister der Stadt Katni nicht antreten. Der Posten war für Frauen vorgesehen, um deren politische Mitwirkung zu stärken. Jaan kündigte an, er werde den Obersten Gerichtshof anrufen.

Eunuchen stehen auf der untersten Stufe der Indischen Kastengesellschaft. Sie leben von Trinkgeldern, die sie für Tanzauftritte bei Hochzeiten, das Segnen neugeborener Babys und andere Zeremonien erhalten. Die meisten indischen Eunuchen wurden schon als Babys kastriert, damit sich ihre Körper möglichst weiblich entwickeln. Sie selbst betrachten sich als Frauen.

Wahlsiege für Eunuchen

Kamla Jaan war 1999 zum Entsetzen des politischen Establishments zur "Bürgermeisterin" gewählt worden. "Sie" hatte als Unabhängige kandidiert und errang einen Überraschungssieg, weil viele WählerInnen die als korrupt geltenden etablierten Parteien leid waren. Jaans Erfolg löste eine Serie von Wahlsiegen von Eunuchen aus. Drei wurden in Gemeindeverwaltungen verschiedener Städte gewählt, und vor zwei Jahren schaffte es erstmals ein Eunuch ins Provinzparlament von Madhya Pradesh. (APA/AP)

Quelle:

Vatikan greift Transsexuelle wieder an

(Februar 2003) Kurz nachdem ein offizielles Dokument des Vatikan publik wurde, demzufolge eine Geschlechtsumwandlung die Geschlechtszugehörigkeit einer Person nicht ändern könne und daher die Taufmatrikel nicht geändert werden dürften, wurde nun eine Direktive der Glaubenskongregation bekannt, in der festgestellt wird, dass Transsexuelle nicht für den Priesterberuf oder das Leben in einer Klostergemeinschaft geeignet seien. Vorgesetzte wurden angewiesen, bei Anzeichen von Transsexualität "sorgfältige medizinische und psychiatrische Untersuchungen" einzuleiten. Auch eine gültige Eheschließung ist laut Vatikan für Transsexuelle nicht möglich. Die Direktive war bereits im Jahr 2000 erlassen und den Nuntiaturen und Bischofskonferenzen zugeleitet worden, wurde aber erst jetzt bekannt. R.O, 03.02.2003. (jz)

Quelle:

Änderung des TSG

(28. November 2002) Der Apell einiger Transsexueller gegen eine Änderung des Transsexuellengesetzes hat hohe Wellen geschlagen und wird immer noch heftig diskutiert. Uns erreichte folgender offener Brief von Anne Sarah Tollkien:

Hallo

nachdem ich die unselige Entwicklung in verschiedenen Foren und Gästebüchern in der letzten Zeit mit zunehmendem Widerwillen verfolgt habe melde ich mich jetzt auch mal zu diesem Thema zu Wort.

Das TSG besteht jetzt seit mehreren Jahren in der vorliegenden Form und hat hunderten wenn nicht Tausenden von Transsexuellen zu einem neuen Leben verholfen. Nicht nur ich sondern wahrscheinlich die Mehrzahl der zur Zeit in den Foren aktiven Mitglieder können sich nicht an die Zeit vor dieser gesetzlichen Regelung erinnern oder haben sie gar persönlich erlebt. Die Urheber des TSG haben für die damalige Zeit erstaunliches geleistet und wenn ich mir vor Augen führe das in anderen europäischen Ländern ähnliches nicht mal im Ansatz vorhanden ist ziehe ich meinen virtuellen Hut vor diesem Gesetz und seinen Gründervätern und -Müttern. Weiter >>>

Übersicht über die Diskussionen zum Transsexuellengesetz

(9. November 2002) Airin von der AG Transsexualität NRW schickte uns folgendes e-mail:
Hallo zusammen,

die Diskussion um die Gesetzeslage wurde in der letzten Zeit eher emotional geführt. Ich habe mich bemüht, die wichtigsten Argumente darzustellen und möchte dies nun zur Diskussion anbieten:


Bitte sendet mir Korrekturvorschläge, Erweiterungen, Kommentare per eMail an:

Schönen Dank vorab -

Airin
AG Transsexualität NRW
eMail:

Deutscher Transgender-Mann in Haft

(27. September 2002) Antonio Caputo, deutscher Transgender-Mann aus Berlin, befindet sich immer noch in einem us-amerikanischen Gefängnis. In der Berliner Queer-Community sind mittlerweile Solidaritätsaktionen und Spendensammlungen angelaufen. Am 4.10. - also während der TG-Tagung - findet zum Beispiel um 21h im Sonntags Club eine Lesung von Nadja Nikitina statt, wo sie ihr Skript zugunsten Antonio versteigern wird.

Die Rechtsanwältin von Antonio hat folgende Presseerklrung herausgegeben: >>>

Vortragsreihe "XYZ - Geschlechterzeichen ungelöst" in Münster

(24. September 2002) Eine Vortragreihe in Münster will die Schnittstellen von Geschlecht, Sexualität und
Kultur betrachten. Sie will auf die Räume zwischen den Polen (Mann/Frau, Hetero/Homo, Eigen/Fremd) aufmerksam machen. Veranstalter sind das Institut für Soziologie der Universität zu Münster, das Autonome Lesbenreferat, das Frauen-, Schwulen- und Sozialreferat der WWWU Münster, das Lesben- und Frauenreferat der FH Münster sowie die Antidiskriminierungs-Stelle Münster. hier das Programm >>>

Antwort der Bundesregierung zur Reformierung des Transsexuellengesetzes

(1. September 2002) Die Bundestagsfraktion der PDS hatte im Rahmen einer Kleinen Anfrage die Bundesregierung gebeten, zur Situation von Transidenten in Recht und Gesellschaft Stellung zu nehmen. Die Anwort liegt nun als Bundestagsdrucksache vor.

Die Stellungnahme der Bundesregierung ist nicht ohne Sympathie für uns, zieht sich aber in ihren Antworten letztlich immer auf rechtliche Aspekte zurück. So läßt sich allenfalls zwischen den Zeilen lesen, daß man sich eine Reform des über 20 Jahre alten TSG vielleicht vorstellen könnte. Besondere Knackpunkte des TSG wie Personenstandsänderung nur nach operativem Eingriff oder die Zwangsscheidung von verheirateten Transidenten werden allerdings verteidigt.

Sehr lesenswert ist die der Antwort vorausgestellte Vorbemerkung der Fragesteller. Hier werden kurz und knapp die Argumente, die aus Sicht der PDS (und aus Sicht der meisten TG-Organisationen) für eine Reform des TSG sprechen, aufgezählt. Aus unserer Sicht ist die Anfrage und die Antwort ein weiterer (kleiner) Schritt auf dem Wege zu mehr Selbstbestimmung.

Aussagen der Parteien zur Reform des TSG

(1. September 2002) Der Lesben- und Schwulenverband Deutschland (LSVD) hat den Bundestagsparteien eine Reihe von Fragen vorgelegt. Diese sogenannten Wahlprüfsteine sollen Transparenz schaffen, was unsere gewählten politischen Vertreter in der nächsten Legislaturperiode für uns tun sollen. Der Wahlprüfstein Nr. 4 befasste sich mit der Reform des Transsexuellengesetzes. Die Parteien antworteten wie folgt:

Die SPD will das Transsexuellengesetz in der nächsten Legislaturperiode reformieren. Betroffene und ihre Interessenvertretungen sollen die Möglichkeit erhalten, umfassend zu dem Gesetzentwurf Stellung zu nehmen.

Die CDU/CSU will nach der Bundestagswahl prüfen, ob und in welcher Hinsicht die Rechtslage von Transgendern verbessert werden kann.

Bündnis 90/Die Grünen setzt sich für eine grundlegende Reform des Transsexuellengesetzes ein. Dazu zählen vor allem eine massive Liberalisierung der Zugangsvoraussetzungen für Vornamensänderung und Änderung des Personenstandes sowie das Ende der faktischen Partnerschafts- und Eheverbote. Außerdem will Bündnis 90/Die Grünen einen Prozess des Umdenkens befördern mit dem Ziel, dass auch bei intersexuellen Menschen Anderssein akzeptiert werden kann.

Die FDP fordert von der Bundesregierung einen Bericht über die ihr 1999 zugegangenen Stellungnahmen. Auf der Grundlage dieses Berichts will die FDP prüfen, wie das Transsexuellengesetz der sich verändernden rechtlichen und gesellschaftlichen Wirklichkeit angepasst werden kann.

Die PDS befürwortet eine umfassende Reform des Transsexuellengesetzes. Dies soll ein Arbeitsschwerpunkt ihres lebensweisenpolitischen Engagements bilden.

Quelle:

Appell gegen eine Reform des TSG

(1. September 2002) Während sich landauf, landab politisch engagierte Transgender für eine umfassende Reform des TSG einsetzen und sogar schon einen Alternativ-Entwurf für einer vorgelegt haben, der unser Recht auf Selbstbestimmung endlich ernst nimmt, tritt nun eine Gruppe von Transsexuellen auf die Bremse und bittet um die Unterzeichnung eines Appells gegen jede Änderung des TSG. Appell und Gegenantworten finden sich unter

Charlotte's Museum vor der Schließung

(3. August 2002) Das Gründerzeitmuseum von Charlotte von Mahlsdorf ist von der Schließung bedroht. Zwei Monate nach ihrem Tod schlagen die Leiter Alarm. Wenn die Stadt nicht hilft, muß das ehrenamtlich betriebene Museum "Gutshaus Mahlsdorf" geschlossen werden. Ein Förderverein hatte das Haus nach Charlottes Auswanderung nach Schweden übernommen. Letztes Jahr waren noch Fördergelder in Höhe von 30.000 Mark geflossen.

Deutsche Sprache, schwere Sprache

(3. August 2002) Wenn ein Ausländer die deutsche Staatsangehörigkeit erlangen möchte, muß er sich einem Deutsch-Test unterziehen. Wer testet eigentlich Deutsche auf ihre Rechtschreibtauglichkeit? Sabine bekam vom Kölner Amtsgericht dieser Tage die amtliche Personenstandsänderung zugeschickt - mit teilweise kuriosen Rechtschreibfehlern und mit teilweise ärgerlichen Wortverwendungen. Da wurde aus der Antragstellerin auf einmal eine Angeklagte! Wir fordern eine Pisa-Studie über die deutsche Justiz! Die Urteile im Faksimile >>>

Britische Transsexuelle dürfen heiraten

(20. Juli 2002) Der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte hat entschieden, daß Transsexuelle das Recht haben müssen, zu heiraten. Der Gerichtshof gab damit der Klage zweier 65 und 47 Jahre alter Britinnen statt, die nach ihrer Geschlechtsanpassung heiraten wollten. Nach britischem Recht sind die beiden aber immer noch als Männer registriert, so daß die Behörden des Inselstaates ihnen die Ehe mit Männern verweigerten. Die Richter meinten, die Gesetzesgrundlagen für das Recht auf Ehe, die aus der Menschenrechtskonvention aus dem Jahre 1950 stammen, dürften nicht "rein biologisch" interpretiert werden und bedauerten, dass die Klägerinnen nach britischem Recht immer noch als Männer betrachtet würden, obwohl sie das soziale Leben von Frauen führen. Die Entscheidungen sind unter und nachzulesen (Englisch).

LSVD beschließt Grundsatzpapier Transgender

(13. März 2002) Der Lesben- und Schwulenverband Deutschland (LSVD) hat auf seiner Mitgliederversammlung am 23. und 24. Februar ein Grundsatzpapier mit dem Titel "Diskriminierung von Transgender beenden" verabschiedet. Den kompletten Text findet ihr hier >>>

Reform des Transsexuellengesetzes

(19.02.2002) Am 12.12.2001 antwortete die Bundesregierung auf die Anfrage der PDS zur Reform des Transsexuellen-Gesetzes. Der Wortlaut der Antwort hier >>>

Offener Brief an die famlienpolitische Sprecherin der PDS-Bundestagsfraktion zum Thema "Transgender und Arbeitsmarkt"

(20.01.2002) Leider ist es gegenwärtig so, das sich alle Bundestagsfraktionen sich nicht mit Ruhm bekleckert, wenn es um die Belange von Transgender geht. Weder die SPD-Fraktion noch die Fraktion der Grünen haben sich bislang in ausreichender Form dieser Thematik angenommen; ganz zu schweigen von der Fraktion der CDU/CSU sowie der FDP. In diesem Zusammenhang ist zu konstatieren, das sich bis heute als einzige Bundestagsfraktion PDS-Bundestagsfraktion dieser Thematik, mit ihrer familien- und genderpolitischen Sprecherin Christina Schenk angenommen hat, die auch schon dazu mehrere "Kleine Anfragen" und "Große Anfragen" zur Thematik "Transsexualität" an die Bundesregierung gestellt hat. Weiter >>>

Selbstmord einer Transsexuellen

(26.12.2001) Durch die Foren und Mailinglisten ist die Nachricht kurz vor Weihnachten bekannt geworden, eine transsexuelle Frau, die mitten in ihrem Umstieg war, hat sich das Leben genommen. Über die Beweggründe ist in einem Beitrag in einiges nachzulesen. Dort gibt es auch einen Link auf die Website von Carola, die sie wenige Wochen vor ihrem Selbstmord noch ins Netz gestellt hat. Sabine von den Transsisters in Berlin hat sich zu dem Ereignis in ihrer wöchentlichen einige lesenswerte Gedanken gemacht. Hätte Carola vor ihrem einsamen Entschluß noch mit jemanden sprechen können, ihr Tod hätte vermieden werden können, das ist die Ansicht von Helma Katrin Alter von der . Aus diesem Grund hat sie ein Notfall-Handy eingerichtet: 0179-3748990. Bitte diese Nummer nicht für normale Kontaktaufnahme mit Helma oder der dgti verwenden.

Kunststudentin sucht neue Mona Lisa

(24.11.2001) Von Pia aus Bielefeld erhielten wir folgende E-Mail weitergeleitet:
Liebe Pia,
ich schreibe hier aus dem Norden(Kiel) wo ich zur Zeit Freie Kunst studiere. Ich selbst bin zwar nicht transsexuell, bin aber durch eine sehr gute Freundin, welche diesen Weg geht mit den Lebensumständen vertraut und arbeite seit einem Jahr auch künstlerisch an diesem Thema. Das heißt konkret, ich fotografiere transsexuelle Frauen in ihrer momentanen Lebenssituation. Nun bin ich gerade dabei eine neue Photoserie zu starten, welche ich gerne wieder in einer Galerie oder einem
anderen(Kunst)raum ausstellen möchte. Bei dem Projekt möchte ich gerne Frauen in der typischen Haltung der Mona Lisa fotografieren, also ein unserer Zeit angepasstes Bild der Mona Lisa als Portait erstellen.Die Idee basiert auf einem Gerücht, die Mona Lisa sei unter Umständen eine transsexuelle Person gewesen, früher ein Mann, bzw Leonardo da Vinci persönlich. Wie auch immer, es geht mir gar nicht so sehr darum, dieses Gerücht zu durchleuchten, als vielmehr eine Behauptung aufzustellen, welche einen neuen Denkansatz liefert, vielleicht unsere gerade an diesem Bild sehr gefestigten Vorstellungen in Frage zu stellen, innerhalb unserer von Bildern inszenierten Welt. Naja, nun suche ich weiter nach Modellen, Frauen, welche sich gerne fotografieren lassen würden. Die Portraits können an jedem beliebigen Ort entstehen. Die Frauen müßten nur einverstanden sein, daß diese Bilder von mir für Ausstellungszwecke verwendet werden würden.

Grüße

Studentin der Muthesius Hochschule Kiel

Diplomarbeit "Was ziehen Transvestiten an"

(24.11.2001) Die Hamburger Mode-Design-Studentin Mascha Hawlicek untersucht für ihre Diplomarbeit die Einkaufsgewohnheiten von Transvestiten. Dazu hat sie einen Fragebogen entwickelt, den frau online bei ausfüllen kann.

Keine drei Geschlechter

(02.11.2001) Das Münchner Amtsgericht hat es abgelehnt, als Geschlechtszugehörigkeit "Zwitter" zu zulassen. Kläger/in Michel Reiter schrieb uns: "Das Gericht wies den Antrag im September 2001 ab mit dem Verweis auf soziale Institutionen, die zwei Geschlechter voraussetzen würden. Es versäumte jedoch auszuführen, warum diese Einrichtungen nicht auch für 3 oder mehr Geschlechter gelten könnten. Tatsächlich hat das Amtsgericht somit keinerlei sachgerechte Begründung für eine Abweisung genannt (Kommentar zum Urteil: ). Eine Beschwerde gegen das Urteil wird der nächsten Instanz zukommen. Zuständig ist das Münchener Landgericht II. Es geht in dem Verfahren, deren höchste Gerichtsbarkeit das Bundesverfassungsgericht ist, um die Herstellung einer modifizierten (juristischen) Hauptrealität, die mehr als zwei Geschlechter anerkennt."

Asyl und Transsexualität

(20.08.2001) Folgende e-Mail erreichte uns. Wer kann helfen?

sehr geehrte-r leser-in,
wir sind die kirchl. beratungsstelle/hilfsstelle für flüchtlinge fluchtpunkt. im schwerpunkt arbeiten wir mit menschen "rund um das asylverfahren". in diesem zusammenhang suchen wir evtl. asylentscheidungen bzw. andere Urteile zu dem thema: transsexualität. unserer momentaner brennpunkt liegt hier auf ecuador, d.h. wir beraten zur zeit einen menschen aus diesem land und benötigen zur weiteren beratung einen "lagebericht" über den staatlichen umgang / die gesellschaftl. einstellung gegenüber menschen die sich in ecuador zur transsexualität bekennen.
vielleicht können sie uns weiterhelfen bzw. unsere anfrage weitervermitteln. danke.

fluchtpunkt
eifflerstraße 3
22769 hamburg

fon: 040/43250080
fax: 040/43250075


mit freundlichen grüssen


LSVD-Beschluss zu Transgender

(05.07.2001) Der LSVD (Lesben- und Schwulen-Verband Deutschlands e.V.) unterstützt Transgender bei der Neufassung des Transsexuellengesetzes, da das bestehende TSG in vieler Hinsicht gegen die Grundrechte und die Menschenwürde verstößt. Weiterhin betrifft dies die diskriminierende Sonderbehandlung von Transgendern bei den medizinischen Begutachtungen, Behandlungen und den Kostenübernahmeverfahren. Transgendern muss das Recht eingeräumt werden, über ihren Körper selbst zu bestimmen, das heißt insbesondere, dass nicht die Verfügbarkeit von medizinischen oder juristischen Hilfen davon abhängig gemacht wird, ob der- oder diejenige bestimmte andere Maßnahmen (insbesondere die genitalangleichende Operation) wünscht. Umgekehrt aber müssen diese Maßnahmen denjenigen zur Verfügung stehen, die sie benötigen.

Gleichfalls müssen Transgender das Recht haben, ihre Lebensweise selbst zu bestimmen, und zwar sowohl bei der Ausgestaltung ihrer eigenen Geschlechtsrolle als auch bei ihrer Partnerwahl; insbesondere die Diskriminierung schwuler und lesbischer Transgender muss ein Ende haben.

(beschlossen auf dem 13. LSVD-Verbandstag am 6. Mai 2001)

Antrag auf Bewilligung eines 3. Geschlechts

(05.07.2001) Folgendes e-Mail bekamen wir:
Hallo Ihr vom TransgenderNet,
möglicherweise wird zunächst in einem Einzelantrag noch dieses Jahr die Bewilligung eines dritten Geschlechtes durch Umschreibung der Geburtsurkunde nach § 47 PStG in Deutschland befürwortet. Infos hierzu finden sich unter

Könntet Ihr die Euch bekannten Gruppierungen zu Transgender (nicht: transsex) bitte kurz anfragen, ob über die somatische Realität der Hermaphroditen hinausgehend ernsthafter Bedarf an einer solchen, die geschlechtliche Dichotomie aufbrechenden Eintragung besteht und hierher Feedbacke geben?

Hintergrund dieser Frage sind Überlegungen zur künftigen Presse- und Theoriearbeit, die *nicht* die medizinischen Heilsverbrechen perpetuieren werden.

Dafür herzlichen Dank,
Michel Reiter
e-Mail: aggpg@t-online.de

Schönheitsideal

(04.06.2001) Folgendes e-Mail erreichte uns:
Hallo Ihr Lieben,
ich bin für ein Projekt an der Uni auf der Suche nach Statistiken und Trends. Uns beschäftigt, wie sich das Schönheitsideal der Menschen über die letzten Jahrzehnte verändert hat. Besonders interessant ist da für uns die Rubrik Männer. Vielleicht könnt Ihr mir da mit Eigeninformation oder mit links weiterhelfen.
Viele Grüße


Transsexuelle in Spanien dürfen heiraten

(25.3.2001) meldet: Für Ariadna Gomez (34), spanische Gefängnisaufseherin und Transsexuelle, kam die Erlaubnis zu spät: Nach einjähriger Prüfung genehmigte das Justizministerium in Madrid ihren Eheantrag und schuf damit einen Präzedenzfall. Das Warten hatte die Beziehung von Gomez zu ihrem marokkanischen Verlobten aber bereits zerrüttet.
Das langwierige Genehmigungsverfahren habe zu Spannungen mit ihrem 26-jährigen marokkanischen Verlobten Rachid Loukili geführt, sagte sie. "Es wird keine Hochzeit mehr geben." Stattdessen werde sie nun den spanischen Staat verklagen.
Die Interessenverbände der rund 5.000 in Spanien lebenden Transsexuellen begrüßten die Madrider Entscheidung dennoch als wichtigen Schritt zur rechtlichen Gleichstellung. Sie hoffen zudem auf eine Gesetzesvorlage, die demnächst im Parlament beraten wird.
Sie sieht vor, dass das staatliche Gesundheitswesen die Kosten für Operationen zur Geschlechtsumwandlung übernimmt. Ariadna Gomez hatte für ihren Eingriff lange sparen müssen. Ihre männlichen Kollegen in der Haftanstalt hätten sie immer unterstützt, sagte sie. Nach der Operation war die 34-Jährige in ein Frauengefängnis versetzt worden.

Michaela Lindner wehrt sich

(12. März 2001) Die Bühnengemeinschaft von Michaela Lindner und Liedermacher Donato Plögert zerbrach vor einigen Wochen. Der schwule Sänger begleitete die bekannte Transsexuelle auf einer Lesereise durch die Republik. Laut Plögert hatte Lindner angeblich mehrfach abfällige Bemerkungen über Schwule und Lesben gemacht. Ausserdem soll sie keine Lust mehr gehabt haben, in Schwulen-, Lesben- und Transen-Centren aufzutreten. Nun wies Lindner alle Vorwürfe zurück. Das Management der Tournee sei schlecht gewesen, sie hätte lediglich gefordert, auch in normalen Buchhandlungen aufzutreten. Von einer Verächtlichmachung anderer Minderheiten könne auch keine Rede sein. - Wir vom Transgender-Net haben Michaela Lindner's Lesung aus ihrer Biographie nach der Trennung von Donato Plögert im Rahmen der Aachener Coming-Out-Tage besucht und haben weder schwulen-, noch lesben-, noch transen-feindliches gehört.

San Francisco zahlt OP

(12. März 2001) Angestellte des öffentlichen Dienstes in San Francisco haben neuerdings ein Anrecht auf Bezahlung einer geschlechtsangleichenden Operation. Die städtische Krankenversicherung wird zukünftig für die Behandlungskosten aufkommen. In den USA kostet eine MzF-Op ca. 40.000 Dollar, eine FzM-OP ca. 80.000 Dollar. Damit ist San Francisco die erste amerikanische Kommune, die eine OP finanziell unterstützt. In der Westküstenstadt sollen rund 15.000 Transsexuelle leben.

TS in Haft haben Anrecht auf Behandlung

(12. März 2001) Das Oberlandesgericht Kassel hat entschieden, daß Transsexuelle in Haft ein Anrecht auf medizinische und psychologische Behandlung haben. Im konkreten Fall geht es um eine Transsexuelle, die eine lebenslange Haftstrafe in Baden-Württemberg verbüßt. Schon 1994 hatte sie per Gerichtsbeschluss ihr Recht auf Vornamsänderung durchgesetzt. Nun strebt sie die geschlechtsanpassende OP an.

Transsexuelle im Iran

(5. März 2001) Das Online-Magazin "Gaystation" berichtet, daß sich im streng moslemischen Iran eine Transsexuellen-Organisation gebildet hat. Die Gruppenmitglieder seien alle im Alter zwischen 16 und 30 Jahren und würden unter dem Schutz von Menschenrechtsorganisationen ihr Hilfs- und Unterstützungsnetzwerk betreiben. Im Iran stehen Homosexualität und andere Abweichungen von der Norm unter schwerer Strafe.

Eunuchen auf dem Vormarsch

(1.1.2001) Rund 2,5 Millionen Eunuchen sollen in Indien leben (warum sie immer noch Eunuchen genannt werden, und nicht Transsexuelle oder Transgender, wissen wir auch nicht), meldet der Spiegel in seiner Ausgabe 52/2000 und vermerkt, daß immer mehr davon in öffentliche Ämter gewählt werden. So stieg eine Hijra in Varanasi, der für Hindus heiligsten und konserativsten Stadt am Ganges, zur Stadträtin auf. Den Grund sieht der Spiegel in der Unzufriedenheit der Wähler mit ihren bisherigen Lokalvertretungen. Diese gelten als korrupt und untätig.

Niedersachsen hat einen Beauftragten für Transsexuelle

(28.12.2000) Das niedersächsische Ministerium für Frauen, Arbeit und Soziales hat einen Referenten für den Abbau der Diskriminierung Schwuler und Transsexueller benannt. Hans Hengelein, so sein Name, ist gerade dabei eine Website aufzubauen. Demnächst mehr unter:

Entwurf eines Transgender-Gesetzes überreicht

(6.12.2000) 20 Jahre hat das Transsexuellengesetz, kurz TSG genannt, jetzt schon auf dem Buckel. Einst vorbildlich in Europa, mehrten sich in den vergangenen Jahren die unzufriedenen Stimmen. Schwerwiegenster Vorwurf: Das TSG beschneide die Grundrechte von Transgender-Personen. Das soll nun anders werden. Eine Projektgruppe Geschlecht und Gesetz (PGG) hat nach einjähriger Vorbereitung am 20. November in Berlin Regierungsvertretern einen Entwurf für ein Transgendergesetz (TrGG) übergeben. Eine der wichtigsten Änderungsvorschläge: Eine Personenstandsänderung soll auch ohne operative Eingriffe möglich werden. Weiter werden zum ersten Mal auch die Belange von Intersexuellen geregelt. Mehr über den Gesetzentwurf und die PGG auf folgender Internet-Seite:

Berliner Initiative "Queer gegen Rechts" gegründet

(6.12.2000) Gegen rechte Gewalt und latente Ausländerfeindlichkeit in den eigenen Reihen wendet sich die Initiative "Queer gegen Rechts", die in Berlin gegründet wurde. Beim zweiten Treffen der Gruppe waren elf Lesben, Schwule und Transgender-People dabei. Mit publikumswirksamen Aktionen will man auf sich aufmerksam machen. Kontakt: .

Maria Rohlinger verfehlt in Köln die absolute Mehrheit

(25.9.2000) Köln hat einen neuen Oberbürgermeister. Er heißt Fritz Schramma, leider nicht Maria Rohlinger. Rohlinger hatte sich als Kandidatin der schwul-lesbisch-transgenderistischen Regenbogenliste um das höchste städtische Amt beworben und mit einem Stimmenanteil von 3 Prozent gerechnet. Am Ende stimmten aber nur 0,6 Prozent der Kölner und Kölnerinnen für sie. Trotzdem konnte Maria allein durch ihre Präsenz während des Wahlkampfes viel für die Sache aller Transgender erreichen.

Erzwungene Geschlechtsumwandlungen in Südarfika?

(25.9.2000) Es klingt unglaublich, aber nach einem Bericht der schwul-lesbischen Zeitung "queer" sollen zwischen 1971 und 1989 rund 50 schwule Angehörige der damaligen südafrikanischen Armee ohne ihr Einverständnis zu operativen Geschlechtsumwandlungen gezwungen worden sein. Der Bericht stützt sich wiederum auf eine Reportage der südafrikanischen Zeitung "The Daily Mail and Guardian" vom Juli diesen Jahres. Grundlage des Artikels ist eine Studie von schwul-lesbischen Organisationen in Südafrika.

Nachrichtenagentur mit Richtlinien für TS-Berichterstattung

(4. 9. 2000) Die schwul-lesbische Monatszeitung "Queer" berichtet, daß die amerikanische Nachrichtenagentur Associated Press (AP) neue Richtlinien für die Berichterstattung über Transsexuelle herausgegeben hat. Danach sind die Redakteure gehalten, nur noch solche Pronomen zu verwenden, die von den Personen selbst bevorzugt würden, die durch eine Hormontherapie, Operation oder ähnliche Maßnahmen ein neues Geschlecht erlangt haben. Weiter soll kein Hinweis mehr auf das frühere Geschlecht gegeben werden. Wenn eine Präferenz nicht ausdrücklich verlangt wird, sollen jene Pronomen verwendet werden, die im Einklang mit dem öffentlichen Auftreten der Person stehen.

Entwurf einer Betriebsvereinbarung zur Integration von Menschen mit abweichender Geschlechtsidentität

(22.7.00) Die dgti hat zusammen mit einer transsexuellen Betriebsrätin eine Muster-Betriebsvereinbarung ausgearbeitet, die hiermit zur Diskussion gestellt wird. Ergänzungen und Anregungen sind willkommen. Erste Großunternehmen zeigen bereits ein Interesse an einer solchen Vereinbarung. Die Autoren können über die erreicht werden. Zum Textentwurf...

Szenen-Gegenwind für TS-Oberbürgermeister-Kandidatin

26.6.2000) Wie berichtet, tritt in Köln Maria Rohlinger als Kandidatin der Regenbogen-Liste für den Oberbürgermeister-Posten an. Die 48jährige transsexuelle Soziolgin will damit den über 100.000 Kölner Schwulen, Lesben und Transidenten eine Stimme geben. Ausgerechnet die etablierten Vertreter der schwul-lesbischen Szene machen nun Front gegen die Kandidatur. In einem offenen Brief sprechen sie Maria Rohlinger die nötige Qualifikation für die Bewerbung ab. Außerdem gäbe es "andere Möglichkeiten, sich im politischen Raum Gehör zu verschaffen." Rohlinger läßt sich von dem unerwarteten Gegenwind nicht irritieren: "Es geht bei der Wahl darum, ein schwul-lesbisch-transidentisches Wählerpotenzial nachzuweisen, das bei der nächsten Wahl zum Stadtrat für eine Sperrminorität sorgen könnte." Mehr über die Regenbogenliste findet sich auf deren (leider etwas veralteten) ,

Transgender- statt TS-Gesetz

26.6.2000) Anläßlich der Fünf-Jahr-Feier der Kölner Transidenten-Selbsthilfegruppe gab Helma-Katrin Alter einen ersten Ausblick auf die geplanten gesetzlichen Änderungen rund um das Transsexuellen-Gesetz. So soll das Gesetz in Zukunft statt "Transsexuell" die Bezeichnung "Transgender" verwenden. Die Vornamensänderung soll ohne Gutachten möglich werden und für die Personenstandsänderung soll keine geschlechtsangleichende Operation mehr nötig sein. Helma Alter: "Ziel ist es, daß uns nicht mehr Ärzte und Gutachter die Verantwortung für unsere Entscheidungen abnehmen." Die Internetseiten der informieren über den Fortgang der Gesetzesänderungen. (Dort ist auch eine kritische Würdigung von 20 Jahren TSG zu finden.) Alter hofft, daß das neue Gesetz im Herbst oder Frühjahr durch den Bundestag geht.

Worldpride in Rom

(12.6.00) Da die CSD-Veranstalter weltweit über ein gut kooperiendes Netzwerk verfügen, haben sie beschlossen, einen "World Pride" ins Leben zu rufen. Der Pride findet vom 1. bis 9. Juli in Rom statt und schließt "gays, lesbians, bisexuals and transgenders" ein. Höhepunkt wird die World-Pride-Demonstration am Samstag, den 8. Juli, sein. Für das Abschlußkonzert haben sich Gloria Gaynor, die Village People, Marc Allmond und RuPaul angesagt. Da in Rom in diesem Jahr auch das Heilige Jahr gefeiert wird, ist der Vatikan über den World Pride gar nicht erfreut und versucht mit allen Mitteln die Veranstaltung zu torpedieren. Mittlerweile ist es darüber zu heftigen Kontroversen mit der italienischen Regierung gekommen. Mehr zum World Pride unter: .

PDS entschuldigt sich bei TS

(8. Mai 2000) Auf dem Bundesparteitag der PDS Anfang April in Münster wurde der Antrag "Liebe achten, Entschuldigung bei Lesben, Schwulen und Transsexuellen" mit großer Mehrheit angenommen. Den Antrag hatte die PDS-Arbeitsgemeinschaft für Lesben, Schwulen und Transsexuellenpolitik "Two in one" gestellt. In dem Parteitagsbeschluß heißt es unter anderem: In Anerkennung ihrer Verantwortung aus ihrer Geschichte in der DDR enschuldigt sich die Partei bei allen Lesben, Schwulen und Transsexuellen, die in der DDR wegen ihrer sexuellen Orientierung diskriminiert, pathologisiert, bespitzelt, kriminalisiert und zum Verlassen des Landes gezwungen wurden.

Projektgruppe TSG gegründet

(21.11.99) Die Schwulen und Lesben in der SPD (SCHWUSOS) haben eine Projektgruppe initiiert, die feststellen soll, ob das Transsexuellengesetz (TSG) einer Überarbeitung bedarf. Neben den SCHWUSOS, in deren Vorstand eine Transsexuelle aktiv ist, sind elf weitere TS-Organisationen vertreten, Beim ersten Treffen Anfang November wurde die weitere Vorgehensweise geklärt, beim nächsten Treffen am 17. und 18. Dezember in Berlin wird es um die inhaltlichen Schwerpunkte gehen.

Michaela Lindner in Berlin gewählt

(17.10.99) Nach Maria Rohlinger ist nun mit Michaela Lindner zum zweiten Mal eine Transsexuelle in ein politisches Amt gewählt worden. Michaela Lindner wird die PDS in einem Berliner Bezirksrathaus vertreten. Die 41jährige war 1998 bundesweit berühmt geworden, nachdem sie sich als Bürgermeister von Quellendorf zu ihrer Transsexualität bekannt hatte.

Transsexuelle ins Kölner Bezirksparlament gewählt

(10.10.99) Die Soziologin Maria Rohlinger ist die erste für ein parlamentarisches Amt gewählte Transsexuelle in Deutschland. Sie zog im September für die Regenbogenliste, ein Zusammenschluß von Schwulen, Lesben und Transgenderisten, in das Kölner Bezirksparlament Mitte ein. Obwohl der politische Einfluß des Bezierksparlament gegen Null geht, hofft sie mit gezielter Öffentlichkeitsarbeit etwas bewegen zu können. Eine ihrer Forderungen: Einrichtung einer öffentlich geförderten TG-Beratungsstelle.